Haarsystem bei Chemotherapie – Warum ich davon abraten muss
Kürzlich kam eine Patientin zu mir ins Studio, die vor ihrer Chemotherapie eine Beratung bei einem anderen Haarersatz-Anbieter hatte. Auf ihre Frage, ob ein Haarsystem auch während der Chemotherapie möglich sei, bekam sie die Antwort: „Ja, Haarsysteme sind grundsätzlich auch für Chemo-Patienten geeignet und bieten eine wirksame Lösung.“ Als sie mir davon erzählte, musste ich ihr leider widersprechen. Diese Aussage ist nicht nur fachlich falsch – sie kann für Betroffene sogar gesundheitliche Risiken bergen. Lassen Sie mich Ihnen erklären, warum ein fest verklebtes Haarsystem während der Chemotherapie in den allermeisten Fällen keine gute Lösung ist.
Persönlich • Unverbindlich • Vor Ort in Düsseldorf
Wichtige Fakten zu Haarsystemen während der Chemotherapie
- ✔ Kopfhaut während Chemotherapie: Extrem empfindlich, gereizt und pflegebedürftig
- ✔ Festkleben problematisch: Klebstoffe können Reizungen verstärken und Entzündungen verursachen
- ✔ Bessere Alternative: Klassische Perücken mit sicherem, aber abnehmbarem Halt
- ✔ Pflege entscheidend: Kopfhaut braucht regelmäßige Reinigung und Luftzirkulation
- ✔ Nach der Therapie: Haarsysteme können wieder eine Option sein
Was ist überhaupt ein Haarsystem – und wie unterscheidet es sich von einer Perücke?
Diese Frage höre ich sehr häufig, denn viele Menschen verwenden beide Begriffe synonym – dabei gibt es entscheidende Unterschiede, besonders wenn es um die Verwendung während einer Chemotherapie geht.
Ein Haarsystem ist eine speziell angepasste Lösung, die fest auf der Kopfhaut befestigt wird. Das geschieht meist durch hautverträgliche Kleber oder spezielle Klebestreifen. Das System sitzt dann für mehrere Tage oder sogar Wochen auf dem Kopf – Sie können damit schlafen, duschen und Sport treiben, ohne es abnehmen zu müssen. Viele Menschen schätzen genau diese Alltagstauglichkeit.
Klassische Perücke: Flexibel und anpassungsfähig
Eine klassische Perücke dagegen wird nicht festgeklebt, sondern mit Clips, Bändern oder durch die eigene Passform gehalten. Sie können die Perücke abends abnehmen, die Kopfhaut pflegen und am nächsten Morgen wieder aufsetzen. Gerade bei medizinisch bedingtem Haarausfall ist diese Flexibilität Gold wert – und genau deshalb rate ich während der Chemotherapie ausdrücklich zu dieser Variante.
Warum ist die Kopfhaut während der Chemotherapie so empfindlich?
Um zu verstehen, warum ich von fest verklebten Haarsystemen während der Chemotherapie abrate, müssen wir uns zunächst ansehen, was mit Ihrer Kopfhaut in dieser Zeit passiert.
Die Medikamente einer Chemotherapie greifen gezielt schnell wachsende Zellen an – das betrifft leider nicht nur Krebszellen, sondern auch die Haarwurzeln. Bereits zwei bis drei Wochen nach Beginn der Therapie beginnen die Haare auszufallen. Aber das ist nicht alles: Die Kopfhaut selbst verändert sich massiv.
Viele meiner Kundinnen berichten mir von folgenden Symptomen:
- Die Kopfhaut wird extrem trocken und schuppig
- Es kommt zu Juckreiz und Spannungsgefühlen
- Die Haut rötet sich und reagiert empfindlich auf Berührungen
- Manchmal entstehen kleine Entzündungen oder wunde Stellen
- Die Kopfhaut fühlt sich insgesamt gereizt und „dünnhäutig“ an
Diese Veränderungen sind völlig normal – aber sie bedeuten eben auch, dass Ihre Kopfhaut in dieser Phase intensive Pflege braucht. Sie muss regelmäßig gereinigt, mit Feuchtigkeit versorgt und vor äußeren Reizen geschützt werden. Genau das macht ein fest verklebtes Haarsystem nahezu unmöglich.
Warum fest verklebte Haarsysteme während der Chemotherapie problematisch sind
Lassen Sie mich ganz offen sein: Ein Haarsystem während einer laufenden Chemotherapie fest auf die Kopfhaut zu kleben, halte ich für medizinisch nicht vertretbar. Dafür gibt es mehrere wichtige Gründe.
Problem 1: Klebstoffe auf gereizter Haut
Selbst die hautverträglichsten Spezialkleber für Haarsysteme enthalten Substanzen, die auf einer gesunden Kopfhaut kein Problem darstellen. Während der Chemotherapie jedoch ist die Haut so empfindlich, dass bereits kleinste Reize zu Reaktionen führen können. Die Klebstoffe verschließen zudem die Hautporen und verhindern die natürliche Atmung der Kopfhaut – genau das, was sie jetzt am dringendsten braucht.
Problem 2: Mangelnde Pflege-Möglichkeiten
Derzeit empfehlen alle medizinischen Leitlinien eine tägliche sanfte Reinigung der Kopfhaut während der Chemotherapie. Sie sollten milde, pH-neutrale Shampoos verwenden und anschließend pflegende Lotionen auftragen. Mit einem fest verklebten Haarsystem ist das nicht möglich. Die Kopfhaut bleibt über Tage oder Wochen unter dem System „eingeschlossen“ – Schweiß, Talg und Hautschuppen können sich ansammeln.
Problem 3: Entzündungsrisiko steigt
Während der Chemotherapie ist Ihr Immunsystem geschwächt. Kleine Hautirritationen, die normalerweise schnell abheilen, können sich zu ernsthaften Entzündungen entwickeln. Wenn die Kopfhaut unter einem Haarsystem nicht atmen kann und nicht gereinigt wird, steigt dieses Risiko erheblich.
Problem 4: Haarwachstum wird behindert
Nach Ende der Therapie wünschen sich die meisten Patientinnen, dass ihr Haar schnell wieder nachwächst. Dafür braucht die Kopfhaut optimale Bedingungen: Sauerstoff, Durchblutung und Pflege. Ein fest verklebtes System behindert genau diese Regeneration.
Die bessere Alternative: Klassische Perücken während der Chemotherapie
Deshalb empfehle ich meinen Kundinnen während der Chemotherapie ausschließlich klassische Perücken – egal ob aus Kunst- oder Echthaar. Diese bieten alle Vorteile, die Sie in dieser Zeit brauchen:
Flexibilität in der Pflege: Sie können die Perücke abends abnehmen und Ihre Kopfhaut gründlich reinigen und pflegen. Genau diese tägliche Pflege ist während der Therapie unverzichtbar.
Sicherer Halt ohne Kleben: Moderne Perücken sitzen durch spezielle Silikonstreifen, integrierte Clips oder einfach durch die perfekte Passform so sicher, dass sie auch bei Wind und Bewegung nicht verrutschen. Bei komplett glatter Kopfhaut kann zusätzlich ein hautfreundliches Perückentape verwendet werden – das lässt sich aber täglich entfernen und neu anbringen.
Komfort für empfindliche Kopfhaut: Hochwertige Perücken haben innen weiche, atmungsaktive Materialien. Die Kopfhaut wird nicht eingeschnürt, kann atmen und Feuchtigkeit regulieren.
Hygiene und Gesundheit: Eine Perücke lässt sich jederzeit abnehmen – wenn die Kopfhaut juckt, wenn Sie sie pflegen möchten oder wenn Ihnen einfach danach ist, eine Pause zu machen. Gerade in den ersten Wochen nach Haarausfall berichten mir viele Kundinnen, dass sie zunächst weiche Mützen oder Tücher tragen und die Perücke nur zu bestimmten Anlässen aufsetzen. Diese Flexibilität ist unbezahlbar.
Wann kann ein Haarsystem wieder eine Option sein?
Natürlich verstehe ich den Wunsch nach einem Haarsystem. Die Vorstellung, morgens einfach aufzustehen, ohne sich um Perücke oder Kopfbedeckung kümmern zu müssen, ist verlockend. Aber: Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend.
Ein Haarsystem kommt erst dann infrage, wenn:
- Die Chemotherapie vollständig abgeschlossen ist
- Ihre Kopfhaut sich erholt hat und nicht mehr gereizt ist
- Sie wieder genügend Eigenhaar haben, das als Basis dient – oder die Kopfhaut vollständig regeneriert ist
- Ihr Immunsystem wieder normal funktioniert
Meistens dauert es etwa drei bis sechs Monate nach Ende der Therapie, bis die Kopfhaut wieder bereit für ein fest integriertes Haarsystem ist. Manche Kundinnen entscheiden sich dann bewusst für diese Lösung – und das ist auch völlig in Ordnung. Aber eben erst nach der Therapie, nicht währenddessen.
Das sagen meine Kundinnen
- ✔ „Ich bin so froh, dass Herr Wegner-Köhler mir ehrlich gesagt hat, dass ein Haarsystem während der Chemo keine gute Idee ist. Meine Kopfhaut war so empfindlich – ich hätte das nicht ausgehalten.“
- ✔ „Die Perücke konnte ich abends abnehmen und meine Kopfhaut pflegen. Das hat mir sehr geholfen und ich hatte nie Entzündungen.“
- ✔ „Nach der Therapie bin ich dann auf ein Haarsystem umgestiegen – aber während der Chemo wäre das unmöglich gewesen.“
Wie Wellkamm Sie während der Chemotherapie unterstützt
In meinem Zweithaarstudio Düsseldorf steht für mich Ihre Gesundheit an erster Stelle. Deshalb rate ich Ihnen immer ehrlich, welche Lösung für Ihre Situation die richtige ist – auch wenn das bedeutet, dass ich ein Produkt nicht verkaufe.
Bei uns erhalten Sie:
- Ehrliche Beratung: Ich erkläre Ihnen genau, warum bestimmte Lösungen während der Chemotherapie nicht geeignet sind.
- Hochwertige Perücken: Wir führen Echthaarperücken und moderne Kunsthaarperücken, die speziell für empfindliche Kopfhaut entwickelt wurden.
- Individuelle Anpassung: Jede Perücke wird exakt auf Ihre Kopfform zugeschnitten und optimal angepasst.
- Krankenkassen-Abrechnung: Als präqualifiziertes Fachstudio kümmern wir uns um die komplette Abwicklung mit Ihrer Krankenkasse.
- Langfristige Begleitung: Auch nach der Chemotherapie bleibe ich Ihr Ansprechpartner – falls Sie später auf ein Haarsystem umsteigen möchten, berate ich Sie gerne.
Häufig gestellte Fragen zu Haarsystemen bei Chemotherapie
Warum raten Sie von Haarsystemen während der Chemotherapie ab?
Während der Chemotherapie ist die Kopfhaut extrem empfindlich, gereizt und benötigt intensive Pflege. Fest verklebte Haarsysteme verhindern die notwendige Luftzirkulation, erschweren die tägliche Reinigung und können Reizungen sowie Entzündungen verstärken. Die Klebstoffe belasten die ohnehin geschwächte Haut zusätzlich.
Welche Alternative gibt es zum Haarsystem während der Chemo?
Klassische Perücken sind die deutlich bessere Wahl. Sie bieten sicheren Halt durch Clips, Silikonbänder oder Perückentape, lassen sich aber täglich abnehmen. So können Sie Ihre Kopfhaut optimal pflegen, reinigen und bei Bedarf auch Pausen einlegen. Moderne Perücken sitzen sehr sicher und sind kaum von Haarsystemen zu unterscheiden.
Ab wann kann ich nach der Chemotherapie ein Haarsystem tragen?
Frühestens drei bis sechs Monate nach Ende der Chemotherapie, wenn sich Ihre Kopfhaut vollständig erholt hat, die Reizungen abgeklungen sind und Ihr Immunsystem wieder normal funktioniert. In einem persönlichen Gespräch prüfe ich gemeinsam mit Ihnen, ob Ihre Kopfhaut bereit ist.
Sind alle Berater so ehrlich wie Sie, oder wird oft trotzdem zum Haarsystem geraten?
Leider erlebe ich immer wieder, dass andere Anbieter Haarsysteme auch während der Chemotherapie empfehlen – obwohl das medizinisch nicht sinnvoll ist. Für mich steht Ihre Gesundheit über jedem Verkauf. Ich berate Sie immer so, wie ich auch eine Angehörige beraten würde.
Übernimmt die Krankenkasse auch hochwertige Perücken?
Ja, bei medizinisch bedingtem Haarausfall durch Chemotherapie übernimmt Ihre Krankenkasse einen Großteil der Kosten für eine geeignete Perücke. Sie benötigen dafür lediglich ein ärztliches Rezept. Ich kümmere mich um die komplette Abrechnung und erkläre Ihnen transparent alle Kosten.
Ihr nächster Schritt: Persönliche Beratung in Düsseldorf
Falls Sie sich aktuell in einer Chemotherapie befinden oder diese bald beginnen wird, lade ich Sie herzlich zu einem persönlichen Beratungsgespräch in mein Studio ein. Gemeinsam finden wir die Lösung, die zu Ihrer Situation passt – ehrlich, einfühlsam und mit über 30 Jahren Erfahrung.
Mein Versprechen an Sie: Ich werde Ihnen niemals etwas verkaufen, das Ihrer Gesundheit schadet – auch wenn es für mich wirtschaftlich vorteilhaft wäre. Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden stehen immer an erster Stelle.
Wellkamm Düsseldorf – Ehrliche Beratung, die Ihrer Gesundheit dient.
Autor: Jörg Wegner-Köhler – Inhaber Wellkamm Perücken Düsseldorf
Seit über 30 Jahren begleite ich Menschen durch die Herausforderungen von Haarverlust. Gerade beim Thema Haarsystem während einer Chemotherapie ist mir wichtig, ehrlich zu sein – auch wenn das bedeutet, von bestimmten Lösungen abzuraten. Ihre Gesundheit steht immer an erster Stelle.
Aktualisiert am: 22. November 2025